Werner Seelenbinder. Ringer – Kommunist - Staatsfeind

Wanderausstellung über Werner Seelenbinder

Die Ausstellung ist Teil eines mehrjährigen Lehr- und Forschungsprojekts von Prof. Dr. Oliver Rump"Werner Seelenbinder – Dokumentation einer Person der deutschen Geschichte (SEELHERO)"

Werner Seelenbinder kam 1904 in Stettin zu Welt und wurde mit 13 Jahren Mitglied im Arbeitersport. Den Auftakt seiner erfolgreichen Karriere als Ringer bildete 1922 der Gewinn der Berliner Arbeitersport-Meisterschaft im Federgewicht. International sorgte er erstmals 1926 für Aufsehen, als er beim Arbeiter-Turn- und Sportfest in Wien siegte. Neben dem Sport engagierte sich Seelenbinder auch politisch: 1928 trat er der KPD bei. Weil er nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1933 den Hitlergruß verweigerte und im illegalen Widerstand gegen das Nazi-Regime aktiv war, wurde er verhaftet. Nach seiner Entlassung gehörte er dennoch der Ringer-Nationalmannschaft an und belegte bei den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin den vierten Platz. Obwohl er sportlich weiterhin sehr erfolgreich war und bis 1941 noch mehrmals Deutscher Meister wurde, verhafteten ihn die Nazis im Februar 1942 erneut. Am 5. September 1944 wurde er wegen „organisierter Vorbereitung zum Hochverrat und der landesverräterischen Feindbegünstigung“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielten viele Orte in der DDR den Namen des Sportlers und Widerstandskämpfers. Im Jahr 2008 ist Werner Seelenbinder in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen worden.

Die überarbeitete Version der Ausstellung wird/ wurde 2025 an folgenden Orten präsentiert:

1.3. - 28.3.25 (verlängert: 3.4.2025!):

im Gotischen Haus, Brandenburg an der Havel; Mitveranstalter: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel und Stadtsportbund Brandenburg an der Havel

[Aus Anlass der Ausstellungseröffnung findet am 1.3.25 ab 10:00 Uhr in der Dreifelderhalle Marienberg, Willi-Sänger-Straße 77, 14770 Brandenburg an der Havel, ein Ringer-Turnier mit ca. 80 Kinder aus dem ganzen Land Brandenburg, statt] 

[Vortrag/ Finissage: 3.4.2025: Prof. Dr. O. Rump: „Werner Seelenbinder. Und was haben Ost und West aus ihm gemacht? Schlaglichter auf die Rezeptionsgeschichte einer verdienten Persönlichkeit der Zeitgeschichte.“]

31.5. - 6.7.25:

in der Gedenkstätte Sachsenburg; Mitveranstalter: Lagergemeinschaft KZ Sachsenburg

13.10. - 17.10.25:

im Gymnasium Friedrich-Ludwig-Jahn Kyritz; Mitveranstalter: Gymnasium Friedrich-Ludwig-Jahn Kyritz

4.11. - 30.11.25:

in der Stadtbibliothek Magdeburg;  Mitveranstalter: Stadtbibliothek Magdeburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt

 

Überblick der Ausstellungsorte (Historie)
24.10. – 16.11.24:im Foyer der Universität Leipzig,
Mitveranstalter Rasenballisten e.V.
05.09. – 18.10.24:im Treffpunkt Freizeit Potsdam mit VVN-BdA Potsdam,
Mitveranstalter: Kommunalpolitisches Forum des Landes Brandenburg sowie Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg (Rahmenprogramm mit Gedenkstätte Lindenstraße)
[anlässlich des Todestages von Seelenbinder im September 1944]
06.08. – 03.09.24:im Foyer Landratsamt Seelow,
Mitveranstalter: Kreissportbund MOL
[anlässlich des Geburtstages von Seelenbinder im August 1904]
6.06. – 01.07.24:in der Helene-Nathan-Bibliothek Berlin-Neukölln,
Mitveranstalter: VVN-VdA Neukölln
09.11.2019:im Theater im Park Biesdorf; Mitveranstalter: Sportsenioren DTSB [anlässlich des 30. Jahrestages der Sportsenioren Berlin] 
24.10.2019:im Werner-Seelenbinder-Sportpark Neukölln; Mitveranstalter: VVN-VdA Neukölln [anlässlich des 75. Todestages von Werner Seelenbinder]
07.10.2019:im Bürgerhaus Neuenhagen bei Berlin; Mitveranstalter: OKV Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V. [anlässlich der Alternativen Einheitsfeier 2019]
05.07.2019:im Gebäude A, Campus Wilhelminenhof, HTW Berlin [anlässlich der Werkschau, Fachbereich 5 - Gestaltung und Kultur, HTW Berlin]

Kontakt: Prof. Dr. Oliver Rump

Mehr über den Blick auf Zeitgeschichte im Beitrag über die museologische Arbeit von Prof. Dr. Oliver Rump in den Campus Stories.